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E-Cat, Andrea Rossi, Forbes und eine ArXiv Publikation

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Man muss es Andrea Rossi lassen, er ist in seinem Metier ein echter Könner. Man muss schon sehr geschickt sein, wenn man es schafft, ein Luftschloss mehr als zwei Jahre am Köcheln zu halten. Mal wieder hat das Forbes Magazin über seinen E-Cat berichtet.

Begründet wird der neue Artikel damit, dass es jetzt einen angeblich unabhängigen Test des E-Cat und eine auf ArXiv publizierte Arbeit mit dem Titel „Indication of anomalous heat energy production in a reactor device“ gibt. Und damit ist ja jetzt alles gleich viel besser. Eine Publikation auf ArXiv ist jedem möglich, es gibt nur eine gewisse Spam-Prüfung. Rossi hatte vorab angekündigt, dass der Artikel in einem renommierten Magazin erscheinen solle und nur bei Ablehnung auf ArXiv veröffentlicht werde.

Der Autor des Artikels hat übrigens in den Kommentaren soviel Kritik bekommen, dass er sich genötigt sah, dazu Stellung zu nehmen. Er verteidigt seinen Artikel, indem er einen komplett unwichtigen Punkt aus den Kommentaren herauspickt und zerreißt, wohl um die „Absurdität“ der Beschwerden zu demonstrieren. Sein wichtigstes Argument ist aber, dass er nicht glauben kann, dass sämtliche Mitautoren der Arbeit alle mit Rossi unter einer Decke stecken und einen Test gefälscht haben.

Was der Forbes-Autor dabei allerdings geflissentlich übersieht ist, dass es eben schon wieder keinen unabhängigen Test gab. Die in der Arbeit erwähnten Personen waren nur bei einer weiteren Demonstration von Rossi anwesend. Die Demonstration reiht sich im Wesentlichen in die bisherige Reihe zweifelhafter Tests ein, die Rossi so viel Kritik eingetragen haben. Man sollte doch meinen, dass man die gefühlt Einundelfzigste Demonstration so gestalten kann, dass Kritiker nichts zu meckern haben. Zumindest dann, wenn man nichts zu verbergen hat …

Stephen Krivit, der Betreiber einer News-Seite zu Low Energy Nuclear Reactions und damit grundsätzlicher Befürworter des Prinzips, das Rossi zu nutzen behauptet, hat sich inzwischen zu Rossis wohl schärfstem Kritiker entwickelt. Als solcher hat er mit dem Physiker Hanno Essén, der die Publikation bei ArXiv eingereicht hat, ein Interview geführt.

Nachlesen kann man es auf Krivits Webseite unter dem Titel
Rossi Manipulates Academics to Create Illusion of Independent Test
.

Der Test wurde in einer Anlage von Rossi durchgeführt, was schon prinzipiell großen Raum für Manipulation einräumt. Die Co-Autoren kennen die Vorbereitung des Experiments nicht und hatten auch keine Einsicht in den Reaktor. Als der Test begann, lief der E-Cat bereits. Es wurden keine kalorimetrischen Messungen durchgeführt, stattdessen wurde eine recht abstruse Messmethode mit Infrarotkameras gewählt. Absolut unüblich und wie diverse Kritiker monierten, auch sehr ungenau. Immerhin liefert sie hübsche Bilder.

Aber am Wichtigsten: Es gab keine umfassende Messung des Stromverbrauchs des E-Cat und das Gerät war die ganze Zeit mit der Stromversorgung verbunden. Auch das kein neuer Kritikpunkt, das Problem wurde von den Australian Skeptics schon im Januar 2012 aufgezeigt. Dazu eine kleine Analyse, wie man ganz leicht die Energie, die das E-Cat angeblich produziert über die Steckdose zuführt.

Was hat man also zum X-ten Mal? Eine Demonstration von Rossi, bei der weder die Eingangsenergie noch die produzierte Energie sauber gemessen wurde. Alles Dinge, für die Rossi schon seit Anfang 2011 kritisiert wird.


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